Im Stock gut – von draußen wenig

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In Kürze:

  • Die Völker sind am Wachsen.
  • Alles blüht.
  • Es ist zu trocken.

Abb. 2. Temperatur- und Waagstockverlauf am LBZ Hohenstein vom 21. Februar bis 5. April 2014. Am 20. März erhielt das Waagstockvolk den Honigraum und den ersten Baurahmen. Seine Drohnenbrut wird am 13. April geerntet (siehe Termin-Hinweis).

Der März hat sich frühlingshaft verabschiedet. „Der April macht was er will.“ Er geht kühler weiter als er angefangen hat. Laut Wetterprognose soll es bis Mitte April kühl bleiben. Nachts zwar ohne Frost, doch tagsüber nur selten über 15° C.
Die Bienenvölker werden jeden Tag fliegen und auch viel Pollen eintragen können. Der Nektareintrag wird vielerorts bescheiden ausfallen, weil es sehr trocken ist und trocken bleiben soll. Eine Ausnahme stellen Bienen-Standorte dar, in deren Flugkreis viele blühende Pflanzen, Sträucher und Bäume „im Wasser“ stehen. Das ist in unmittelbarer Nähe von Fluss- und Bachläufen der Fall. Dort honigt es an warmen Tagen deutlich besser als am Hohenstein (Abb. 2). Besonders an solchen Standorten zeigt sich eine deutliche Abhängigkeit des Nektareintrages von der Volksstärke.  Stärkere Völker haben dort an den vergangenen warmen Tagen deutlich mehr als 1 kg Nektar täglich eingetragen und erhalten, wenn es wieder wärmer wird und (auch nach Regenfällen) besser honigt, den zweiten Honigraum. Völker, die in einer Zarge überwintert und im März (während der Salweidenblüte) erweitert wurden, erhalten spätestens dann ihren ersten Honigraum.

Was ist am Bienenstand außerdem zu tun?

Gegen Mitte April ist die erste Drohnenbrut zu ernten, bevor die Drohnen zu schlüpfen beginnen. Etwa drei Wochen nach Einhängen des Baurahmens.

Dieser Eingriff sollte mit einer Kippkontrolle verbunden werden. Besonders die stärkeren Völker  werden vor oder gegen Mitte April ihr Brutmaximum erreichen. Ab dann schlüpfen jeden Tag zwei Tausend Bienen.  Wenn es gleichzeitig bei einem günstigen Witterungsverlauf (Regen plus Wärme) zu honigen beginnt und in Folge das Brutnest verhonigt, droht vielen Ammenbienen die Unterbeschäftigung und damit der Ausbruch von Schwarmstimmung.

Deshalb stehen nach dem Einhängen des zweiten Baurahmens regelmäßige Schwarmkontrollen an und die Völkervermehrung. Diese wird im nächsten Newsletter beschrieben. Er erscheint noch vor Ostern.

Termin-Hinweis

Am Sonntag, den 13. April findet ab 17 Uhr am Lehrbienenzentrum Hohenstein eine Durchsicht aller dort aufgestellten Völker statt. Dabei wird auch demonstriert:

  • die Drohnenbrutentnahme,
  • die genaue Untersuchung von Drohnenbrut auf Varroabefall,
  • die Kippkontrolle,
  • die Beurteilung eines „Doppelvolkes“ (zur Sanierung eines schwachen Volkes gebildet).
  • Was tun, wenn der Honigraum nicht angenommen wird.

Über den Autor

Gerhard Liebig
Ende 2011 ging Dr. Gerhard Liebig in den Ruhestand. Er war 37 Jahre lang an der Landesanstalt für Bienenkunde in Stuttgart-Hohenheim angestellt und hat dort in Langzeitprojekten die Populationsdynamik von bienenwirtschaftlich wichtigen Honigtauerzeugern auf Fichte und Tanne sowie die Entwicklung von Bienenvölkern und ihres Varroabefalls untersucht.