In Kürze:
- Die Völker sind „in Schuss“ und haben Brut und Pollen im Überfluss, aber sehr wenig Honig.
- Es ist Schwarmzeit.
- Wenn es bei uns im Westen endlich (wieder) Sommer wird, werden auch bei uns die Honigräume voller.
Die Honigbiene ist wie kein anderes Nutztier von seiner Umwelt abhängig. Das muss der Imker hinnehmen. Dazu gehört(e) auch das anhaltend trachtunfreundliche Wetter im Mai 2013. Bei durchgehend kühler Witterung haben die Völker bisher viel Pollen und wenig Nektar eingetragen.
Die schwach ausgewinterten Völker haben sich sehr gut entwickelt und aufgeholt. Sie sitzen wie die von Anfang an Starken unter leeren oder fast leeren Honigräumen.
Demnächst soll es wärmer werden. Dann wird es endlich zu dem ersehnten Nektareintrag mit Tageszunahmen von 2-4 kg kommen. Dieser Nektarfluss wird allerdings nur von kurzer Dauer sein, denn das „Große Blühen“ geht dann auch rasch dem Ende entgehen. Ob die Honigräume noch voll werden? Wir werden es Ende Mai wissen und im Juni auf eine bessere Sommertracht warten.
Was ist an den Völkern zu tun:
- Regelmäßige Schwarmkontrollen (alle 7 Tage)
- Dabei konsequente Drohnenbrutentnahme (alle 21 Tage)
- Schröpfen für die Bildung von Brutablegern oder Sammelbrutablegern
Brutableger werden mit einer Brutwabe und den ansitzenden Bienen (ohne Königin) gebildet. Die Brutwabe sollte viel verdeckelte schlupfreife Brut haben und etwas jüngste Brut zum Nachschaffen. Sie wird an den Rand einer Beute gehängt. Neben ihr kommen eine Mittelwand und daneben eine Futterwabe. Gut geeignet sind die mit Nektar und Pollen gefüllten und mit Bienen besetzten Randwaben (ohne Königin) aus dem oberen Brutraum des geschröpften Volkes. Dieses erhält dafür zwei Mittelwände mitten ins Brutnest, jede zwischen zwei Brutwaben. Der Brutableger wird >2 km entfernt mit klein gehaltenem Flugloch aufgestellt und drei Wochen sich selbst überlassen.
Sammelbrutableger werden aus (4-)9 Brutbrettern und 1 Futterwabe gebildet. Nach 9 Tagen werden die Nachschaffungszellen gebrochen, dabei den stark gebildeten Sammelbrutablegern eine Erweiterungszarge mit 9 Waben (die 10. kommt von oben) untergesetzt und oben zwischen zwei Waben mit auslaufender Brut der belarvte Zuchtrahmen eingehängt. Annahmekontrolle und Nachlarven eventuell 1 Tag später. Nach der Verdeckelung der Königinzellen bzw. spätestens 2 Tage vor ihrem Schlupf werden die Zellen mit Begleitbienen „verschult“. 21 Tage nach seiner Bildung wird das aus dem Sammelbrutableger entstandene Pflegevolk in so viele Begattungsvölkchen aufgelöst wie Königinnen geschlüpft sind. In der Regel sind es etwa 20.
Brutableger und Begattungsvölkchen werden im brutfreien Zustand gegen die Varroamilbe behandelt. Darüber mehr im nächsten Newsletter Ende Mai.