In Kürze:
- Die Schwarmzeit ist noch nicht vorbei.
- Auch in 2014 wird bzw. ist die Sommertracht viel besser als die Frühjahrstracht.
- Gegen die Varroamilbe wird erst nach der letzten Honigernte behandelt!
- Jungvölker rechtzeitig erweitern und nie hungern lassen
Weiterhin wöchentlich Schwarmkontrollen durchführen!
Auch 2014 wird ein Jahr der Extreme. Nach dem „Jahrhundert-Unwetter“ am Pfingstmontag sorgt die „Schafskälte“ zurzeit für eine Sommerpause. Die Tagestemperaturen steigen kaum oder nur wenig über 20° C. Dennoch (oder deswegen?) honigt es seit Pfingsten weit verbreitet. An Rhein und Ruhr herrscht vielerorts Lindentracht, im Bergland da und dort noch Waldtracht. Das Waagstockvolk am Hohenstein ist am 17. Juni von 6-21 Uhr um 5 kg schwerer geworden. Bei den nachmittags oder abends durchgeführten Schwarmkontrollen schüttet es aus den Waben. Die stärkeren Völker werden im Juni zwei Honigraumzargen füllen können.
Viele Völker sind nach wie vor in Schwarmstimmung. Deshalb sind weiterhin konsequente Schwarmkontrollen im Abstand von 7 Tagen empfehlenswert. Gegen Ende Juni wird die Drohnenbrut ein letztes Mal ausgeschnitten und der Baurahmen gegen eine Mittelwand oder ausgebaute Wabe ersetzt.
Kein Grund zur „Varroa-Panik“!
Die wöchentlich durchgeführten Schwarmkontrollen bieten auch Gelegenheit für Gemülldiagnosen zur Überprüfung des Varroabefalls. Wegen des frühen Brutbeginns und der deswegen insgesamt überdurchschnittlich hohen Brutleistung dürfte der Varroabefall im Sommer 2014 höher liegen als im Vorjahr. Auch wenn der natürliche Milbenabfall vor der Sommerhonigernte deutlich über 10 Milben pro Tag liegen sollte, sind vorgezogene Extra-Maßnahmen wie komplette Brutentnahme nicht notwendig. Zu bedenken ist: Die Schadensschwelle im Sommer liegt nach wie vor bei 100 Milben/Tag! Der Sommer dauert von Anfang Juni bis Ende August. Der Varroabefall eines Volkes verdoppelt sich jeden Monat, aus 10 Milben/Tag gegen Ende Juni können bis Ende August fast 50 Milben/Tag werden, aus 20 fast 100. Eine Varroabehandlung nach der Sommerhonigernte kommt immer früh genug!
Entwicklung und Futterversorgung der Jungvölker im Auge behalten!
Die Jungvölker beginnen zu wachsen, sobald die erste Brut schlüpft. Dann werden sie stärker und dehnen auch ihr Brutnest aus. Deshalb brauchen sie Raum und Futter. Deshalb rechtzeitig erweitern (mit Mittelwänden oder ausgebauten hellen Waben) und nicht hungern lassen. Auch bei Tracht kann eine Fütterung der Jungvölker notwendig sein.
Der nächste Newsletter kommt vor Mitte Juli.
P.S. Wegen der Sturmschäden fällt die für Fronleichnam geplante „Läusepirsch“ im Botanischen Garten der RUB aus.